Kaufmann wird Intendant in Erl

Jonas Kaufmann übernimmt die Künstlerische Leitung der Festspiele Erl in Österreich; damit folgt er im September 2024 als Intendant auf Bernd Loebe. Wie Hans Peter Haselsteiner, Präsident der Tiroler Festspiele Erl (Foto), bei der Pressekonferenz am 2. Juni in Wien bekanntgab, hat sich Kaufmann gegen 42 andere Bewerber durchgesetzt.

Mit seinem Konzept, seinem Enthusiasmus, seiner Persönlichkeit und seiner Bühnenerfahrung habe er die die Berufungskommission, der u. a. auch Lotte de Beer (Direktorin der Wiener Volksoper) und Bogdan Roscic (Direktor der Wiener Staatsoper) angehören, überzeugt und wurde von dieser als „primus et unicus“ zur Ernennung vorgeschlagen.

Mit Jonas Kaufmann werde eine neue Ära der Festspiele Erl eingeleitet, erklärte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Ihn „als neuen Intendanten für die Festspiele Erl gewonnen zu haben, bedeutet eine außerordentliche Auszeichnung und spiegelt den Anspruch des Festivals wider: internationale Strahlkraft und gleichzeitig Verwurzelung in der Region.“

Wie Kaufmann auf der Pressekonferenz sagte, ist seine neue Aufgabe keinesfalls „ein erster Schritt in Richtung Frühpensionierung des Sängers. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich abtreten sollte, und ich will auch nicht. Ich bin ein Mensch, der gern viel tut, und so habe ich jetzt ein anderes Steckenpferd, an dem ich mich abarbeiten kann ohne jeden Tag auf der Bühne stehen zu müssen.“ 

Hier ist der Link zur Aufzeichnung der Pressekonferenz.

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Der Münchner „Chenier“ auf DVD und Blu-ray

„Dieses rasante Erzählen mit seinen glaubhaften Gesprächs- und Emotionsbögen vermittelt fast den Eindruck, als hätte Giordano gerne einen Spielfilm gedreht, aber noch nicht die nötige Technik zur Verfügung gehabt. Tatsächlich erlebt gleichzeitig zur Entstehung und Uraufführung der Oper auch der Film seine Geburtsstunde.“

Mit diesen Worten beschrieb Regisseur Philipp Stölzl zugleich ein wesentliches Merkmal seiner Inszenierung von Giordanos Andrea Chenier an der Bayerischen Staatsoper: die Bühne als "Splitscreen", die simultan das gesellschaftliche "Oben und Unten" während der französischen Revolution zeigt. Die Wiederaufnahme der Produktion im Dezember 2017, dirigiert von Marco Armiliato, wurde aufgezeichnet und vor kurzem auf dem Eigel-Label der Bayerischen Staatsoper auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. "Jonas Kaufmann, Anja Harteros und George Petean brillieren in einer fantasievoll werkgetreuen Produktion von Philipp Stölzl. Der damals 78-jährige Brian Large beweist ein weiteres Mal, dass er der beste aller klassischen Musikvideomacher ist." (Merker online)